Seestern Apotheke

Wie wird ein chinesischer Arzneitee zubereitet?

Allgemeine Grundlagen

Es gibt leider keine allgemein gültige Methode, wie ein chinesischer Arzneitee zubereitet wird. Sollte Ihnen Ihr Verordner keine andere Vorgehensweise genannt haben, so gelten folgende allgemeine Regeln:
Im klassischen Sinne wird aus den Bestandteilen eine Abkochung hergestellt, die dann als Tee getrunken wird. Dabei werden die Drogen häufig aber nicht nur - wie im europäischen Sinne üblich - mit kochendem Wasser aufgegossen, sondern je nach Drogentyp unterschiedlich lange gekocht oder auch nur im heißen Wasser ziehen gelassen. 

Die Kochzeit der Drogen richtet sich im Prinzip nach deren Konsistenz:
=> Feste, schwere Drogen werden meist 60 min. gekocht (z.B. Mineralien)
=> Mittlere Konsistenz bedeutet meist eine Kochzeit von etwa 20 min. (z.B. Rinden und Hölzer)
=> Leichte Drogen meist nur 3-5 min. (z.B. Blätter)
=> Drogen mit flüchtigen Bestandteilen (etherische Öle) lässt man nur ziehen (z.B. chinesische Minzblätter). 

Manche Drogen werden unabhängig von Ihrer Konsistenz länger gekocht, da sie erst dadurch genießbar werden oder gar ihre Giftigkeit verlieren, wie z.B. die Aconit-Wurzel (chinesischer Eisenhut)
Sollte Ihre Arznei-Mischung Drogen enthalten, die unterschiedlich lange gekocht werden müssen, so erhalten Sie diese jeweils in einer separaten Packung mit einem entsprechenden Vermerk über die jeweilige Kochzeit. 

Beginnen Sie dann die Abkochung mit den am längsten zu kochenden Bestandteilen und verfahren Sie entsprechend der Allgemeinen Kochvorschrift. Durch das beschriebene zweimalige Auskochen wird die Effizienz und Wirksamkeit Ihrer Teemischung wesentlich verbessert. Erst später geben Sie die kürzer zu kochenden Bestandteile zu und verfahren entsprechend der Speziellen Kochvorschriften für Extrabeutel.

Optimal ist es, den Tee täglich oder jeden 2. Tag frisch herzustellen. Die Menge des auf einmal zubereiteten Tees sollte unserer Meinung nach den Bedarf von 3-4 Tagen auf keinen Fall übersteigen, um kein Risiko durch Keimwachstum (Pilze und Bakterien) einzugehen.
Wird eine Tee-Menge für mehr als einen Tag hergestellt, so ist eine Lagerung des Vorrates im Kühlschrank unbedingt erforderlich. Man verwende dabei unbedingt saubere, und verschließbare Gefäße, die man vorher am besten mit kochendem Wasser ausspült. Die jeweilige Dosis kann dann entweder aufgewärmt oder mit etwas heißem Wasser aufgegossen werden.
Am besten verfahren Sie entsprechend unseren Hinweisen zur Einnahme des Tees.Wenn Sie sich über die richtige Zubereitung Ihres Tees nicht sicher sind, fragen Sie uns oder Ihre Apotheke.

Allgemeine Kochvorschrift für chinesische Heilkräuter

1. Die Kräuter in einen Topf (am besten aus Emaille oder Glas; keinesfalls aus Eisen, Kupfer oder Aluminium) geben, ausreichend mit kaltem Wasser bedecken (ca. 150 ml pro Verordnungstag) und 60 Minuten kalt ziehen lassen.

2. Die Kräuter kurz aufkochen und bei kleiner Flamme mit geschlossenem Deckel ca. 20 Minuten köcheln lassen. Dabei unbedingt darauf achten, dass der Tee nicht überkocht.

3. Den Tee dann durch ein feines Sieb oder ähnliches abgießen und die Flüssigkeit aufbewahren. Dies ist Ihr Sud 1.

4. Die Kräuter aus dem Sieb zu den im Topf verbliebenen Kräutern zurückgeben und nochmals soviel frisches Wasser dazugeben, dass die Kräuter wieder gut bedeckt sind (ca. 75 ml pro Verordnungstag).

5. Die Kräuter erneut kurz aufkochen und bei kleiner Flamme mit geschlossenem Deckel ca. 30 Minuten köcheln lassen.

6. Danach die Flüssigkeit erneut durch ein Sieb oder ähnliches abgießen und aufbewahren. Dies ist Ihr Sud 2.

7. Nun geben Sie Sud 1 mit Sud 2 zusammen und füllen die Flüssigkeit in ein ausreichend großes, verschließbares Gefäß.

8. Bewahren Sie Ihren Tee unbedingt im Kühlschrank auf, um vorzeitiges Verderben zu verhindern.

Hinweise zur Einnahme der Tees

9. Die so entstandene Teemenge wird durch die Anzahl der Verordnungstage (siehe Beuteletikett oder die Verordnung) geteilt und Sie erhalten die jeweilige Tagesmenge an Flüssigkeit, die an einem Tag getrunken werden soll.

10. Wegen des sich teilweise bildenden Bodensatzes bitte vor der Abteilung Ihrer Tagesmenge unbedingt schütteln.

11. Die Tagesmenge an Tee nach Möglichkeit auf 1 bis 3 mal über den Tag verteilt einnehmen, je nach Anweisung Ihres Behandlers.

12. Den Tee bitte nicht kalt trinken, sondern vor der Einnahme im Wasserbad erhitzen oder mit heißem Wasser verdünnen, sodass er zumindest lauwarm ist. Keinesfalls in der Mikrowelle erhitzen.

13. Um die Wirkung zu erhöhen, sollte der Tee mit einem gewissen Abstand zu den Hauptmahlzeiten (wenigstens 30 Minuten) eingenommen werden, nicht aber auf nüchternen Magen!

14. Den Tee keinesfalls mit Süßstoff süßen. Eine Zugabe von Zucker oder Honig sollte nur nach vorheriger Rücksprache mit Ihrem TCM-Behandler erfolgen.

Spezielle Kochvorschriften für Extrabeutel

Einige wenige Kräuter bzw. Bestandteile der chinesischen Tees dürfen nicht nach der oben beschriebenen Kochvorschrift zubereitet werden. Diese Bestandteile sind immer separat von den anderen Bestandteilen verpackt. Auf der jeweiligen Tüte ist dann vermerkt, nach welcher speziellen Kochvorschrift diese Teile aufgekocht werden sollen.

15. 1 Stunde vorkochen
Mineralien etc. werden ohne vorheriges Einweichen 60 Minuten mit ausreichend Wasser in einem separaten Topf vorgekocht, währenddessen die restlichen Kräuter kalt ziehen können. Danach beide Ansätze zusammengeben und nach allgemeiner Kochvorschrift weiter verarbeiten.

16. 3 – 5 Minuten letzte Abkochung
Pflanzenteile mit etherischen Ölen oder sonstigen thermolabilen Inhaltsstoffen werden ohne vorheriges Einweichen erst die letzten 3 – 5 Minuten zur letzten (zweiten) Abkochung gegeben und mit den anderen Kräutern mitgekocht.

17. Separat kochen
Einige Substanzen werden getrennt von den anderen Teebestandteilen in einem eigenen Topf mit wenig, aber ausreichend Wasser gekocht. Die genaue Anweisung für Ihr Vorgehen steht auf dem separaten Beutel. Erst unmittelbar vor dem zweiten Abgießen Ihres Tees werden die beiden Töpfe zusammengeschüttet.

18. Kunststoffbeutel
Frischen Ingwer liefern wir getrennt von den anderen Bestandteilen in einer Kunststoffverpackung. Wenn nichts  anderes vermerkt ist, wird er ganz normal mit den anderen Bestandteilen nach der allgemeinen Kochvorschrift aufgekocht. Frischer Ingwer muß unverzüglich verarbeitet werden!

19. Filterbeutel
Einige pulvrige Substanzen werden von uns in einem Filterbeutel abgepackt. Dieser Filterbeutel wird mit den anderen Bestandteilen in ungeöffnetem Zustand nach der allgemeinen Kochvorschrift zubereitet, sofern nichts anderes vermerkt ist.

20. Sonstiges Anweisungen
3 - 5 Minuten in der ersten Abkochung
=> 3 - 5 Minuten vor Ende der ersten Abkochung dazugeben und mitkochen.

in fertigen Tee geben und darin belassen
=> nicht mitkochen, sondern unbehandelt zum fertigen Tee dazugeben.



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Dr. rer. nat. Ralf Ingmar Stolley e.K.
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